"Am Abgrund lässt man gern den Vortritt" von Jörg Maurer

Nach unzähligen Jahren in der Mordkommission, die vollgepackt mit der Jagd nach Verbrechern waren, gönnt sich Hubertus Jennerwein eine Auszeit, die er als Tourist in Schweden verbringen will. Doch schon auf dem Weg in den hohen Norden erreicht ihn eine Nachricht, die seinen kriminalistischen Spürsinn aufs Neue entfacht. Eine Morddrohung ist es, die Ursel Grasegger Angst und Schrecken einjagt und die sich auf ihren seit einigen Tagen abhandengekommenen Gatten bezieht. Und obwohl Jennerwein derzeit keine dienstlichen Vollmachten besitzt, kehrt er inkognito in die Heimat zurück und beginnt den verbrecherischen Machenschaften nachzugehen. Dabei trifft er auf eine frühere Freundin, die der verschwundene Bestatter regelmäßig aufgesucht hat und die, genau wie er, schon bald in ungeahnte Gefahr gerät.

"Am Abgrund lässt man gern den Vortritt" ist der zehnte Alpenkrimi von Jörg Maurer, in dem er den Allgäuer Kommissar Hubertus Jennerwein mit einer ordentlichen Portion Spürsinn, dem nötigen Sachverstand und passendem Humor ermitteln lässt. Diesmal allerdings ohne sein Team, vor dem er sich aufgrund der genommenen Auszeit sogar verstecken muss. Und das, obwohl nicht sicher ist, inwieweit die Mafia an dem Verschwinden des Bestatters beteiligt ist. So dauert es nicht lange, bis Jennerwein über beide Ohren in einem Schlamassel steckt, während seine Kollegen in der Dienststelle mit völlig anderen Verbrechen beschäftigt sind. Denn ohne zu ahnen, was in ihrer Nähe noch alles geschieht, gehen sie einer Reihe von mysteriösen Todesfällen im Krankenhaus des Kurortes nach.

Kurze Kapitel, überraschende Wendungen, skurrile Figuren und ein Schreibstil, der sich gewohnt gut liest, sorgen dafür, dass Jennerweins Zehnter in einem Rutsch verschlungen wird. Dabei mischen sich Lokalkolorit und schwarzer Humor, nette Landschaftsbeschreibungen sind auch dabei und jede Menge Handlungsorte, an denen das eine oder andere Verbrechen geschieht. Das alles wird in mehreren Handlungssträngen erzählt, die sich immer wieder kreuzen und verschiedene Figuren auf wundersame Weise zusammenführen. Ein amüsantes Unterfangen, das keinesfalls die für einen Krimi nötige Spannung vermissen lässt. Denn neben dem reichlich zutage tretenden Humor geht es bei der Ausübung der verschiedenartigen Missetaten ungeahnt handfest zu. 

Fazit:
Jennerweins Jubiläumsfall schließt sich nahtlos an seine Vorgänger an und überzeugt mit einer gelungene Mischung aus Spannung, Humor und Lokalkolorit.

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