"Wintertod" von Thomas Nommensen

Auf einem längst verwitterten Berliner Friedhof wird die schlecht vergrabene Leiche einer Frau gefunden, die dort nicht hingehört. Hauptkommissar Arne Larsen, der gerade erst aus Norddeutschland in die Hauptstadt gezogen ist, übernimmt gemeinsam den merkwürdigen Fall und steckt schon bald mit seiner Kollegin Mayla Aslan in einer Ermittlung fest, die es in sich hat. Denn während die Tote selbst für ihr Ableben verantwortlich ist, steht die Frage im Raum, warum wurde sie auf dem alten Friedhof verscharrt. Zur gleichen Zeit hegt eine Berliner Lehrerin einen schlimmen Verdacht. Nach einer langen psychischen Erkrankung in den Schuldienst zurückgekehrt, glaubt sie, dass eine ihrer Schülerinnen Hilfe braucht und begibt sich ungeahnte Gefahr.

„Wintertod“ ist nach „Ein dunkler Sommer“ der zweite Fall für den eigenwilligen Hauptkommissar Arne Larsen, den es nach einem traumatischen Erlebnis und der Trennung von seiner Lebensgefährtin nach Berlin verschlagen hat. Dort trifft er auf die türkischstämmige Oberkommissarin Mayla Aslan, die ab sofort seine Teamchefin und Partnerin ist und genau, wie er mit privaten Problemen zu kämpfen hat. Ein interessantes Team, das sich erst im Verlaufe der Ermittlungen zusammenrauft und bis dahin einige Unstimmigkeiten beseitigen muss.

Aber nicht nur sie bilden den Mittelpunkt in einem Geschehen, das vor allem durch seine Gefühlskälte Gänsehaut beschert. Auch eine von Schülern attackierte Lehrerin und ein Junge, der von seinem Stiefvater zu gewalttätigen Aktionen gezwungen wird, vervollständigen eine Handlung, die sehr komplex aufgebaut worden ist. So gibt es drei Handlungsstränge, die abwechselnd zum Tragen kommen, allerhand Verbrechen, die von unterschiedlichen Personen verübt werden und verschiedene Zeitebenen, deren Ereignisse erst allmählich zusammenführen. Bis dahin aber, erfährt der Leser von unhaltbaren Zuständen an einer Schule, von Menschen, die lieber wegsehen, als zu helfen oder taucht in ein Stück deutsche Geschichte ein, deren Auswirkungen noch heute zu spüren sind.

Fazit:
„Wintertod“ ist ein Kriminalroman, der seinen Lesern Gänsehaut beschert und das nicht nur, weil er in einer kalten Jahreszeit spielt, sondern weil sein markantestes Merkmal eine spürbare emotionale Kälte ist.

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