"Bocktot" von Ilona Schmidt

Der Lateinlehrer Holger Mechtinger liebt es, jagen zu gehen. Deshalb ist er auch mit dabei, als seine Frau, die Revierförsterin Astrid Mechtinger, am Abend den Wald betritt, um die notwendige Abschussquote zu erfüllen. Doch kaum ist es ihm gelungen, einen Rehbock zu erlegen, wird er selbst zum Ziel eines unbekannten Jägers, der ihn mit einem gezielten Schuss auf dem Hochsitz niedergestreckt. Nicht der erste Tote während der laufenden Saison. Und schon bald hat Kommissar Richard Levin alle Hände voll zu tun, um die Hintergründe der todbringenden Vorkommnisse zu klären, während in Coburgs Innenstadt ein politisch brisanter Pfingstkongress den Ordnungshütern ordentlich zu schaffen macht.

„Bocktot“ ist der erste Fall für den Coburger Kommissar Richard Levin, einem scharfsichtigen Einzelgänger, der in seiner Freizeit dem Mittelalter verfallen ist. Aber auch seine eigene Vergangenheit lässt ihn nicht ruhen und sorgt für einige Probleme. Hinzu kommt, dass die erhoffte Beförderung ad acta gelegt worden ist und sich sein Team nach der Verabschiedung des bisherigen Kripochefs einer weiblichen Vorgesetzten unterordnen muss. Eine nicht gerade einfache Situation und doch liegt die Konzentration im Kommissariat auf der Klärung des undurchsichtigen Geschehens, das allen Beteiligten ordentlich zu schaffen macht.

Erzählt wird der knifflige Fall aus der Sicht verschiedener Personen heraus. So kommen neben dem ermittelnden Kommissar und der neuen Dienststellenleiterin Maxi Frohn, auch die geschockte Frau des Toten und der Polizist Tobias Schneider zu Wort, der aufgrund seiner Jagdkenntnisse an den Ermittlungen beteiligt worden ist. Angenehm knapp gehaltene Kapitel, überraschende Wendungen und geschickt eingebaute Nebenhandlungen sorgen dafür, dass die Spannung bis zum Schluss erhalten bleibt und der Leser ordentlich miträtseln kann. Gleichzeitig erhält er informative Einblicke in die Jagd- und Waffenkunde und in den Ablauf eines Mittelaltermarkts.

Fazit
„Bocktot“ ist ein atmosphärischer und spannender Frankenkrimi, der sich neben einem schwer zu knackenden Fall auch mit einer brisanten Thematik auseinandersetzt. Und obwohl die Handlung einige Zeit braucht, um richtig in Fahrt zu kommen, versteht es Levins erster Fall mit interessanten Charakteren, vielschichtigen Ermittlungen und einer unvorhersehbaren Entwicklung gut zu unterhalten.

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