"Der 6. Geburstag" von Nika Lubitsch

Nach dem Besuch im Sommercamp ihres Sohnes verunglücken Joleen und ihre vierjährigen Zwillingsmädchen schwer. Mit lebensgefährlichen Verletzungen werden sie in Krankenhaus gebracht, während die ermittelnden Beamten am Unfallort vergeblich nach Bremsspuren suchen. Grund genug die dreifache Mutter wegen versuchten Mordes an ihren Töchtern unter Anklage zu stellen, weil vermutet wird, dass sie absichtlich in die Schlucht gefahren ist. Ein schwerwiegender Verdacht, gegen den ihr Mann Robert vorgehen will. Doch als er gemeinsam mit seinem Anwalt die Ereignisse an dem verhängnisvollen Tag nachvollzieht, stößt er auf ein altes Geheimnis, das den Unfall in einem ganz anderen Licht erscheinen lässt.

„Der 6. Geburtstag“ spielt in Amerika, wo der Leser eine liebevolle Mutter kennenlernt, die gleich mit drei kleinen Kindern und dem täglichen Kampf um Spielzeug, Fernsehzeiten und Naschereien klarkommen muss. Doch egal, was auch passiert, Joleen gibt ihr Bestes und schafft es sogar trotz fieser Migräneattacken ihren Pflichten nachzukommen. Eine tolle Frau, die wunderbar lebensecht gezeichnet wurde. Schon allein deshalb ist der Leser geschockt, als diese ganz normale Mutter unter Mordverdacht gerät und ein schrecklicher Vorfall aus der Vergangenheit dazu führt, dass niemand ihr mehr glauben will. Allerdings dauert es einige Zeit, bis der geschickt konstruierte Plot seine volle Wirkung entfaltet und eine verheerende Verkettung von Umständen Schlimmes vermuten lässt. Bis dahin aber steht das chaotische Tagesgeschehen der Familie im Mittelpunkt der Handlung, was zwar nicht gerade nervenaufreibend, aber wunderbar unterhaltsam ist.

Voll gepackt mit falschen Spuren, vagen Vermutungen und immer wieder aufkommenden Zweifeln präsentiert sich der allmählich immer rasanter werdende Plot und versteht es den Leser nach anfänglich noch harmlosen Turbulenzen in den Sog verbrecherischer Machenschaften zu ziehen. Und während er geschockt über die Kaltblütigkeit einiger Figuren ist, erhält er interessante Einblicke in das amerikanische Gesundheitssystem, dessen Unzulänglichkeiten eine ganz besondere Rolle in dem fatalen Geschehen spielen.

Fazit:
Basierend auf einen wahren Fall hat Nika Lubitsch einen ergreifenden Roman geschrieben, der angereichert mit viel krimineller Energie spannende Unterhaltung verspricht.

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