Ein unbekanntes Geisterschiff gibt den Polizeibeamten des
kleinen Küstenortes Valandsiel einige Rätsel auf. Denn kaum hat ihr
Revierleiter Knut Jansen die im Watt treibende Segeljacht betreten, stößt er
auch schon auf zwei grausam zugerichtete Leichen, deren Anblick er nie wieder
vergessen wird. Wie Schlachtvieh zum Ausbluten aufgehängt, baumeln zwei Frauen
mit gefesselten Händen am Mast, während aus ihren fachmännisch ausgeweideten
Körpern das Blut auf die weißen Schiffsplanken fließt. Ein Verbrechen, das Knut
Jansen nicht alleine aufklären kann und so nimmt er gemeinsam mit der einstigen
FBI-Profilerin Helen Henning die Ermittlungen auf und stößt schon bald auf
einen alten Fall und auf einen Mörder, der es auch auf sie abgesehen hat.
„Blutebbe“ ist nach „Der
Jungfrauenmacher* und „Die Sandwitwe“ der dritte Thriller der
Valandsiel-Trilogie, in der Derek Meister das inzwischen eingespielte Duo Knut
Jansen und Helen Henning erneut zum Einsatz bringt. Zwei sympathische Figuren,
die einem Fall ermitteln, der durch das Auffinden einer seltsamen Rune am
Tatort an einen Ritualmord denken lässt. Und während schon die letzten beiden Verbrechensserien
in Valandsiel mit ungewöhnlichen Todesarten verbunden waren, lässt Derek
Meister auch diesmal seiner Fantasie freien Lauf und den Mörder das grausame
Werk auf ungewöhnliche Weise verrichten. Deshalb ist dieser Thriller nicht für
zartbesaitete Leser gedacht. Denn an schaurigen Details und schockierenden
Bildern mangelt es nicht. Aber auch ein wenig Mystik belebt den dramatischen
Plot, die von einem auf dem Watt treibenden Geisterschiff und von einem unbekannten
und mit Blut besudelten Schriftzeichen ausgeht.
Kurze Kapitel, ein flüssiger Schreibstil, lebendige Figuren
und eine spannend verlaufende Ermittlung sorgen dafür, dass der Thriller in
einem Rutsch gelesen werden kann. Dabei ist es nicht vonnöten, dass der Leser die
ersten beiden Teile der beiden ungleichen Ermittler kennt. Denn die Probleme
aus der Vergangenheit, die vor allem im Privatleben der einstigen FBI-Profilerin
und jetzigen Gaststättenbesitzerin Helen Henning eine große Rolle spielen,
werden im Verlaufe des turbulenten Geschehens ausreichend erwähnt. Auch steht
die Identität des Mörders beizeiten fest, sodass der Leser recht schnell einen
guten Einblick in dessen Leben erhält und in die verhängnisvollen Umstände, die
verantwortlich dafür sind, dass er zu einem Monster geworden ist. Klar gibt es
auch ab und an eine Flaute in dem gut durchdachten Fall, was aber die
Ermittlungen umso greifbarer werden lässt.
Fazit:
„Blutebbe“ ist ein atmosphärischer und spannender
Küstenthriller, der durchgängig gut unterhält und hoffentlich nicht der letzte Fall
von Knut und Helen ist. Zwar wurde die Thrillerserie in Valandsiel als Trilogie
angelegt, aber eine Erweiterung zur Tetralogie oder Pentalogie ist durchaus
möglich und würde uns Leser unheimlich freuen.
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