"Das Rosie-Projekt" von Graeme Simsion

Es ist gar nicht so einfach, die ideale Frau zu finden, vor allem, wenn der Suchende genaue Vorstellungen von seiner Zukünftigen hat. Wie der Genetikprofessor Don Tillmann, der einfach nicht versteht, warum Gefühle jeglicher Logik entbehren und wie das weibliche Geschlecht nun eigentlich tickt. Deshalb entwirft er einen Fragebogen, mit dem auf wissenschaftliche Weise geprüft werden kann, welche der Kandidatinnen die richtige für ihn ist. Doch anstatt sein Projekt erfolgreich zu Ende zu führen, wird es durch das Auftauchen der Barkeeperin Rosie ad absurdum geführt und Don Tillmann muss erkennen, dass nichts so unberechenbar, wie wahre Gefühle sind.

"Das Rosie-Projekt" ist ein turbulenter und amüsanter Liebesroman, der auf ungewöhnliche Weise von den Erlebnissen zweier Menschen erzählt, die auf Umwegen zueinanderfinden. So lernt der Leser zum einen den ziemlich hölzern wirkenden Don Tillmann kennen, der nicht in der Lage ist mit den Emotionen anderer Menschen umzugehen und jede seiner Entscheidungen auf den Prüfstand stellt. Zum anderen macht er Bekanntschaft mit Rosie , einer warmherzigen und etwas chaotischen Frau, die in kaum einem Punkt den exakt definierten Vorstellungen des Ehefrau suchenden Wissenschaftlers entspricht. Und trotzdem führt das Schicksal sie zusammen, als Rosie ihren biologischen Vater sucht und Don ihr dabei helfen will.

Voll gepackt mit amüsanten Dialogen, witzigen Szenen und Figuren, die zwar klischeebehaftet sind, aber wunderbar bodenständig in Erscheinung treten, versteht es "Das Rosie-Projekt" wunderbar zu unterhalten. Da stört es auch nicht, dass die Handlung selbst nicht tiefgründig ist oder der am Asperger Syndrom leidende Wissenschaftler mit seinen angeborenen Defiziten für die aufkommenden Verwicklungen herhalten muss. Denn Graeme Simsion gelingt es, den oftmals merkwürdig handelnden Genetiker nicht zu einer Witzfigur mutieren zu lassen, sondern ihm ganz normale menschliche Züge zu verleihen. Vor allem deshalb fühlt der Leser mit ihm, wenn er wieder einmal mit seinen Bemühungen völlig danebenliegt und das nicht einmal merkt.

Fazit:
Ein ungewöhnlicher Liebesroman, der erfrischend lebendig in Erscheinung tritt und mit tollen Charakteren und ihrem seltsamen Tun kurzweilige Lesestunden beschert.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit Nutzung dieses Formulars erklärst Du Dich mit der Speicherung & Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden. Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (https://krimines-buecherblog.blogspot.de/p/datenschutz.html) und in der Datenschutzerklärung von Google.