"Der Traummacher" von Max Bentow


Nach einer turbulenten Nacht stirbt Simona, die junge Teilhaberin einer aufstrebenden Werbeagentur, an ihrem Herzleiden. Ein tragischer Tod, den ihre Mutter nicht verwinden kann. Deshalb ist sie unendlich froh, als sie eines Tages eine Nachricht von Simona entdeckt und kurz darauf sogar ihre Stimme hört. Lange währt ihre Freude allerdings nicht. Denn schon kurz darauf liegt sie ermordet im Keller ihres Hauses, den geschundenen Körper mit unzähligen Bisswunden überdeckt. Nils Trojan und das Team der Berliner Mordkommission übernehmen den merkwürdigen Fall und stolpern bald über eine weitere Leiche, deren Hals  regelrecht zerbissen worden ist. Ein schockierender Anblick, bei dem ihnen das Blut in den Adern gefriert und ein Fall, der sie auf die Spur eines Täters führt, der das Grauen entfacht. 

„Der Traummacher“ ist der sechste Fall für den Berliner Kommissar Nils Trojan, der überlegen und kühl in Erscheinung tritt, während ihn Panikattacken regelmäßig lähmen. Aber von diesen Zuständen und den immer wieder auftretenden Zweifeln wissen seine Kollegen nichts und wundern sich nur, wenn er manchmal etwas sonderbar reagiert. Diesmal allerdings bleibt Nils Trojan wenig Zeit, nach innen zu schauen. Denn ein wahres Monster in Menschengestalt hat es auf wehrlose Opfer abgesehen. So sind die Tatorte überaus blutig, die Leichen grausam zugerichtet und die Ermittler regelrecht entsetzt. Ein Szenario das zeigt, dass Max Bentow es versteht,
in die Psyche von kranken Mördern einzudringen und dem Grauen ein Gesicht zu verleihen. Doch obwohl seine Schilderungen überaus lebendig sind, bleibt die Spannung in dem neuen Fall des genialen Kommissars öfter einmal auf der Strecke, was der allzu verworrenen Handlung geschuldet ist.

Gelesen wird der dramatisch verlaufende Fall von Max Bentow selbst, der in die Fußstapfen von Axel Milberg tritt und trotz kleinerer Schwächen beweist, dass er nicht nur gut schreiben, sondern auch gut erzählen kann. Er versteht es, den Figuren einen passenden Ausdruck zu verleihen und sie stimmlich voneinander abzugrenzen. Lediglich die Zwischenpassagen, in denen er stattfindende Handlungen, ablaufende Gedankengänge oder auftauchende Bilder beschreibt, klingen oftmals etwas monoton und könnten variantenreicher zu Gehör gebracht werden.

Fazit:
„Der Traummacher“ überzeugt mit einer gut durchdachten Story, ist in seiner Ausführung aber stellenweise zu surreal, um durchgängig spannend zu sein. Deshalb werden die Fans von Nils Trojan diesmal zwiegespalten reagieren. Diejenigen, die übernatürliche Dinge mögen, werden die Ermittlungen begeistert verfolgen, während diejenigen die auf handfeste Tatsachen stehen, mit mehr oder weniger Zweifel und Enttäuschung ringen.

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