"Dünenfeuer" von Sven Koch

Wildunfälle geschehen oft auf Deutschlands Straßen. Doch dass ein Wildschwein ein Verbrechen vereitelt, das kommt dann doch selten vor. Ein merkwürdiger Fall, den das ostfriesische Kripo-Team um Ceylan Özer  übernimmt und schon bald vor einigen Toten und einem Transporter steht, der bei laufender Fahrt ausgeräumt werden sollte. Truck Robery wird die zur Anwendung kommende Art des Raubes genannt, die immer mehr um sich greift und Femke Folkmer und Tjark Wolf vor einige Rätsel stellt. Denn einer der Räuber, der zunächst als verschwunden galt, taucht plötzlich als Leiche an der Unfallstelle wieder auf, während ein bis dahin unbescholtener Fuhrunternehmer mit einer Waffe auf sie zielt. Dabei ist er nicht der Einzige, der den Gesetzeshütern an den Kragen will und so ermitteln die SOKO des LKA Niedersachsen gleich in mehreren Fällen, die es in sich haben.

„Dünenfeuer“ ist der vierte Band der Krimi-Reihe um die Fantastischen Vier, einer SOKO, die aus den Ermittlern Femke Folkmer, Tjark Wolf und Fred sowie ihrer Leiterin, der Deutschtürkin Ceylan Özer besteht. Drei Mal haben sie bisher erfolgreich ermittelt, haben aber trotzdem noch zwei ungeklärte Fälle im Gepäck, deren Aufklärung diesmal Fortschritte macht. Dabei handelt es sich zum einen um den mysteriösen Tod von Tjars Mutter, die 20 Jahre zuvor auf einer Fähre umgekommen ist und zum anderen um die infame Messerattacke auf  ihre Chefin Ceylan Özer, die von einem jährlich auftauchenden Polizistenmörders verübt worden ist. Ein umfangreiches Programm, das sich in mehreren Handlungssträngen, die an sehr zahlreichen Schauplätzen angesiedelt sind, niederschlägt und nicht nur von den Ermittlern, sondern auch vom Leser im Auge behalten werden muss. Und während die Spannung durch das zwangsläufig entstehende Durcheinander ein wenig auf der Strecke bleibt, überzeugen neben dem flüssig zu lesenden Schreibstil, vor allem die Figuren der Ermittler, die mit ihren Ecken und Kanten sehr lebensnah gezeichnet sind. Allen voran Tjark Wolf und Femke Folkmer, die als unschlagbares Duo den größten Teil der Ermittlungen bestreiten, wohl auch, weil sie in ihrer Herangehensweise völlig unterschiedlich sind. Tjark, der eher eigensinnig und intuitiv reagiert, scheut selten die Gefahr, während seine mit Vorausschau und Vernunft agierende Kollegin diese gerne vorher abschätzen will.

Fazit:
Ein interessanter und komplex arrangierter vierter Fall, bei dem das organisierte Verbrechen eine große Rolle spielt und der mit interessanten Ermittlungsansätzen und wendungsreichen Ereignissen unterhaltsam in Erscheinung tritt.


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