"Eine Leiche wirbelt Staub auf" von Alan Bradley

Flavia de Luce wird von ihrem Vater und ihrer Tante Felicity nach Kanada auf "Miss Bodycotes Höhere Mädchenschule" geschickt. Ein Umstand, der ihr ganz und gar nicht gefällt. Doch kaum ist die mit allen Wassern gewaschene Tochter eines altgedienten und verwitweten Colonels dort angekommen, fällt auch schon eine verkohlte Leiche aus dem Kamin und die jugendliche Hobbydetektivin hat alle Hände voll zu tun, um den merkwürdigen Fall zu lösen. Aber nicht nur die wunderbar delikate Angelegenheit sorgt dafür, dass Flavia seltsamen Vorkommissen auf den Grund kommen muss. Auch die Tatsache, dass in der letzten Zeit drei Mädchen aus dem Internat verschwunden sind, lassen sie mit voller Kraft ermitteln.

Der siebente Fall der in mörderischen Angelegenheiten bereits erfahrenen Flavia de Luce beginnt mit einem Paukenschlag, der ihr ganzen Leben auf den Kopf zu stellen droht. Doch wer Flavia kennt, weiß, dass die inzwischen Zwölfjährige sich nicht unterbuttern lässt, und schon allein deshalb sind einige witzige Szenen, jede Menge abenteuerliche Unternehmungen und vor allem ausreichend altkluge Sprüche vorprogrammiert. Eine spannende und gleichsam lustige Detektivgeschichte, die von Flavias alles beherrschendem Charakter, ihrer Intelligenz und Vorwitzigkeit lebt und von ihrem Talent, in Fettnäpfen zu treten. Und sollte es einmal geschehen, dass Flavia ihren Kopf nicht aus der Schlinge ziehen kann, stellt sie sich mit einem an Genialität grenzenden schauspielerischen Talent einfach dumm.

Geschrieben wurde die mit vielen Geheimnissen und einigen interessanten Informationen gespickte Geschichte in einem Schreibstil, der sich wunderbar flüssig liest. Hinzu kommt, dass sich Flavia diesmal fern der Heimat befindet und auf das von ihr emsig genutzte Chemielabor verzichten muss. Deshalb halten sich die Ausführungen zu hochwissenschaftlichen Details in einem angenehm kurzen Rahmen, was der abwechslungsreichen Handlung zugutekommt. Lediglich die Tatsache, dass alle weiteren Figuren neben der neunmalklugen und dominant agierenden Flavia unnatürlich blass erscheinen, gibt Anlass zur Kritik, ist aber von Alan Bradley ganz bewusst so gewollt. 

Fazit:
"Flavia de Luce: Eine Leiche wirbelt Staub auf" ist ein skurriler englischer Detektivroman für jugendliche Leser, der genau wie seine Vorgänger mit viel Humor, unbefangenem Charme und einer ordentlichen Portion Abenteuerlust angenehm kurzweilig unterhält.

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