"Frauen, die Bärbel heißen" von Marie Reiners

Auf ihrem morgendlichen Spaziergang mit dem Mischlingshund Frieda entdeckt die Tierpräparatorin Bärbel ein perfektes Stöckchen, das im Auge eines Toten steckt. Mit einem Anflug von Bedauern informiert sie die Polizei und wird nach einer wenig hilfreichen Aussage schon bald nach Hause geschickt. Doch kaum hat sie es sich auf der heimischen Couch gemütlich gemacht, steht auch schon eine Fremde vor ihrer Tür, die behauptet die Gattin des Mordopfers zu sein. Völlig grundlos fällt sie über Bärbel her, die sich trotz des zum Einsatz kommenden Elektroschockers gut wehren kann. Ein perfides Katz- und Mausspiel nimmt seinen Lauf, in dessen Folge nicht nur die Fremde in Bärbels Keller ausharren muss, sondern auch weitere Mitmenschen am eigenen Leib erfahren, dass mit Bärbel nicht zu spaßen ist.

"Frauen, die Bärbel heißen" ist ein humorvoller Kriminalroman, der mit einem harmlosen Spaziergang beginnt und mit einer Reihe an Verbrechen endet. Denn die im Haus ihrer Eltern zurückgezogen lebende Bärbel sitzt seit vielen Jahren auf einem Pulverfass, das nach der ungewollten Begegnung mit der Frau des Stöckchenopfers zu explodieren droht. Und das mit voller Kraft. Da hilft es auch nicht, ihr mit netten Worten um den Bart zu gehen oder gar um Freundschaft zu buhlen. Durch unglückliche Umstände in eine prekäre Lage geraten, bleibt Bärbel hart und hat ein untrügliches Händchen dafür, mit den aus der Not heraus geborenen Schandtaten umzugehen. Dass sie dabei oft ein wenig naiv erscheint, gibt dem Krimi den richtigen Kick und sorgt dafür, dass der Leser bestens unterhalten wird.

Voll gepackt mit witzigen Dialogen, skurrilen Figuren und schwarzem Humor versteht es die als Drehbuchautorin der Erfolgsserie "Mord mit Aussicht" bekannt gewordene Marie Reiners ihren auf gefährlichen Verstrickungen beruhenden Roman mit Leben zu füllen. Mit einem untrüglichen Blick für seltsame Verhaltensweisen und Merkwürdigkeiten aller Art geht sie dabei vor und beschreibt die mit sich und ihrem Wunsch ringende Bärbel, das perfekte Stöckchen aus dem Auge des Toten zu ziehen genauso gekonnt, wie die zur Lachnummer mutierte Frisur des neugierigen Journalisten. Ein wahrer Spaß für den Leser und bitterer Ernst für die Figuren, die glauben, es mit Bärbel aufnehmen zu können.

Fazit:
Eine witzige und unterhaltsame Geschichte mit viel schrägem Humor und wunderbar schrulligen Figuren.

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