"Ich beobachte dich" von Chevy Stevens

Lindsey scheint das Glück für sich gepachtet zu haben. Sie sieht gut aus, lernt mit Andrew einen charmanten und gut situierten Bauunternehmer kennen und heiratet ihn. Doch kaum ist Andrew sich sicher, dass Lindsay von nun an ihm gehört, wendet sich das Blatt. Er beginnt ihr nachzuspionieren, beleidigt und misshandelt sie und verfällt immer mehr dem Alkohol. Lindsay, die sich und ihre Tochter Sophie vor seinen Wutanfällen beschützen will, flüchtet eines Nachts aus dem gemeinsamen Haus. Und während Andrew ihr zu folgen versucht, kommt er mit dem Auto von der Fahrbahn ab und tötet eine Frau. Elf Jahre danach hat Andrew seine Gefängnisstrafe verbüßt und kehrt reumütig aus dem Gefängnis zurück. Aber anstatt Lindsay von nun an  in Ruhe zu lassen, beginnt ihr Martyrium von vorn.

"Ich beobachte dich" ist ein spannender Stalkerroman von Chevy Stevens, die bereits mit "Still Missing – Kein Entkommen" oder "Those Girls – Was dich nicht tötet" bewiesen hat, dass sie es versteht, ihre Figuren durch die Hölle zu jagen. So muss auch dieses Mal eine junge Frau um ihr Leben bangen und das nur, weil ein Mann gnadenlos eifersüchtig ist. Doch ganz so simpel, wie es zunächst scheint, entwickelt sich das Ganze nicht. Denn viele merkwürdige Geschehnisse im Umkreis von Lindsay und ihrer Tochter weisen zwar daraufhin, dass ihr Exmann sie nicht in Ruhe lassen kann, aber ob er wirklich hinter ihnen steckt, weiß man nicht.

Erzählt wird das albtraumhafte Geschehen abwechselnd aus der Sicht von Lindsay, die neben den derzeitigen Ereignissen auch einen guten Einblick in die Vergangenheit gewährt und von ihrer Tochter Sophie, die ohne das Wissen ihrer Mutter, Kontakt zum Vater sucht. Dabei treten beide Figuren als Icherzähler auf und lassen den Leser tief in ihre Gefühlswelt schauen, während er gleichzeitig als stiller Beobachter fungiert. Eine Art der Darstellung, die neben dramatischen Szenen auch ganz alltägliche Dinge in die Handlung integriert, die dazu führen, dass das Tempo gedrosselt wird und das Geschehen authentische Züge annimmt.

Fazit:
Ich beobachte dich" ist ein bedrückender und fesselnder Roman, der neben einigen überraschenden Wendungen, vor allem das Martyrium der Figuren in den Mittelpunkt der Handlung stellt. Deshalb ist dieses Buch eine gute Empfehlung für Leser, die neben einem dramatischen Plot viel Wert auf eine gute Ausarbeitung der Hauptfiguren und einen ungeschönten Einblick in ihre Gefühlswelt legen.

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