Die bekannte britische Fotografin
Helen hat in ihrem Leben schon viel gesehen. In diversen Kriegsgebieten
eingesetzt, zeugen ihre Fotos davon, wie viel Leid die Zivilbevölkerung dort ertragen
muss. Doch welchem Martyrium sie selbst ausgesetzt ist, das zeigen ihre
Arbeiten nicht. Denn während sie täglich mit ihrer Leica auf die Suche nach
guten Motiven geht, wartet zu Hause ein Ehemann auf sie, der sie regelmäßig
tyrannisiert und missbraucht. Bis zu dem Tag, als ihre gemeinsame Wohnung in
Flammen steht und sich Helen nicht mehr erinnern kann, was in der Brandnacht
geschehen ist. Seit dem hat sie sich in einem heruntergekommenen Herrenhaus am
Rande der Dales versteckt und lebt in ständiger Angst, entdeckt zu werden.
„Nebelschrei“ ist ein
Thriller, der der es in sich hat, allerdings auch lange Zeit benötigt, die in
ihm steckende Geschichte zu entwickeln. So lernt der Leser im ersten Teil des
Buches zunächst einmal die Hauptfiguren kennen und erfährt wichtige Details aus
ihrem Leben. Angefangen mit Helen, die nach ihrer Flucht aus der brennenden
Wohnung in einer abgelegenen Gegend Nordenglands auf eine Dorfgemeinschaft
trifft, deren Neugierde ihr gefährlich werden kann, über den im Ruhestand
befindlichen Journalisten Gil, der zu Helens Leidwesen schneller als gedacht,
hinter ihr Geheimnis kommt, bis hin zu Helen Exmann Arthur, der als
Kriegsberichterstatter auf der ganzen Welt tätig ist und diversen anderen
Figuren, die am Rande des Geschehens von Bedeutung sind. Erst dann beginnt die
Handlung ihren Sog zu entwickeln, dem sich der Leser nur schwer entziehen kann.
Denn im zweiten Teil des Thrillers berichtet Helen von ihrem jahrelangen Martyrium,
während es im dritten Teil am Rande der Dales ums nackte Überleben geht. Und
die ganze Zeit über besticht der detailreiche und mit interessanten
Informationen angereicherte Thriller durch seinen angenehm lesbaren und
flüssigen Stil und seine realistische und bewegende Darstellung.
Fazit:
„Nebelschrei“ ist ein Thriller
der leisen Töne, der gekonnt auf psychologische Spannungsmomente setzt und
dabei geschickt mit den Ängsten seiner Figuren spielt. Eine Empfehlung für
Leser, denen emotionale Momente wichtiger sind, als actionreiche Szenen.
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