Nachdem der
Heidelberger Kripochef Alexander Gerlach
bei seinem letzten Fall nur knapp mit dem Leben davongekommen ist, befindet er
sich außer Dienst, um das traumatische Erlebnis verarbeiten zu können. Doch
lange Zeit bleibt ihm dafür nicht. Denn neben einem kaputten Auto, einer längst
fälligen Dachsanierung und seinen Zwillingstöchtern, die ihren nächsten Urlaub
unbedingt im sonnigen Süden verbringen wollen, beschäftigt ihn auch noch der
Hilferuf eines bekannten Professors, der seit einiger Zeit Drohmails erhält. Und
anstatt dessen Anliegen abzulehnen, wird er vom Jagdfieber gepackt und beginnt mit
seinen Recherchen. Was der im Krankenstand befindliche Ermittler dabei
entdeckt, lässt ihn nicht mehr ruhen und schon bald steckt er in einer
Mordermittlung fest, die es fünfzehn Jahre zuvor schon einmal gab.
„Schlaf,
Engelchen, schlaf“ ist der 13. Fall, in
dem Kommissar Alexander Gerlach ermittelt. Doch entgegen sonstiger
Gepflogenheiten stehen ihm diesmal weder seine Kollegen noch die gewohnten Informationsmöglichkeiten
eines Kripochefs zur Verfügung und so muss sich der versierte Ermittler seine
Informationen auf herkömmlichen Wegen beschaffen. Dass sich dabei einige
Menschen auf den Schlips getreten fühlen und die Polizei um Hilfe rufen oder er
bei einer Befragung in eine Razzia gerät und verhaftet wird, sind amüsante
Schmankerl am Rande. Denn wie in jedem seiner Fälle geht es auch hier wieder um
die Aufklärung von Verbrechen und um die Menschen, die in Zusammenhang mit
ihnen stehen. Dabei verzichtet Wolfgang Burger auf rasante Verfolgungsjagden
oder blutige Details, sondern beleuchtet die Beziehungen, in denen Täter und
Opfer zueinander stehen und die Gründe, warum es zum Äußersten kommt.
Fazit:
Atmosphärisch
dicht, mit viel Lokalkolorit und einem angemessenen Platz für das Privatleben
seines Ermittlers präsentiert sich „Schlaf, Engelchen, schlaf“, lässt
allerdings die übliche Spannung ein wenig vermissen. Dafür aber wird der Leser
mit einem ungewöhnlichen Fall und einer völlig anderen Art der Ermittlung belohnt
und mit Nebenfiguren, die lange Zeit nicht zu durchschauen und gut
ausgearbeitet worden sind.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Mit Nutzung dieses Formulars erklärst Du Dich mit der Speicherung & Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden. Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (https://krimines-buecherblog.blogspot.de/p/datenschutz.html) und in der Datenschutzerklärung von Google.