Gerade erst aus der Haft
entlassen, wird der Kindsmörder Peter Groner erneut verdächtigt, etwas mit dem
Verschwinden eines Mädchens zu tun zu haben. Denn die dreizehnjährige Juila,
die am späten Abend allein auf den Kreuzbergl unterwegs gewesen war, wird seit
dem von ihren Eltern vermisst. Eine sofort eingeleitete Suche bleibt ohne
Erfolg, wie auch die Befragung von Anwohnern und Mitschülern, die keine
Hinweise zum Verbleib der Schülerin geben können. Deshalb stützen sich die
Ermittlungen auf den Fakt, dass Peter Groner kein Alibi hat und obwohl er seine
Unschuld beteuert, wird er in Haft genommen, als ein weiteres Mädchen
verschwindet.
„Tod auf dem Kreuzbergl“ ist
ein Krimi, den man nur schwer aus der Hand legen kann. Einmal angefangen, lässt
er einen nicht mehr los. Vor allem, weil es in ihm nicht nur um die
Ermittlungen zu verschwundenen Mädchen geht, sondern vor allem um nicht
erwiesene Schuldzuweisungen und um das Unvermögen Einzelner, mit ihrem Leben
zurechtzukommen. Jede Menge Probleme, viele offenen Fragen und Verbrechen, die
gesühnt werden müssen, beschäftigen den Leser die gesamte Handlung lang und
offenbaren schonungslos die Schwächen, die auch in unserer Gesellschaft an der
Tagesordnung sind. Da gibt es einen Mann, der seine Frau gnadenlos schlägt und
eine Frau, die ihn trotzdem nicht verlässt. Oder ein Kind, das sterben muss,
weil es nicht an sein Asthmaspray kommt. Situationen, in denen die Opfer kaum
eine Chance haben, mit dem Leben davon zu kommen oder sofortige Hilfe zu
erfahren.
Erzählt werden die
tragischen Ereignisse, in kurzen Kapiteln, die von regelmäßigen Szenenwechseln gezeichnet
sind und von einer unverblümten Schreibweise, die an die Nieren geht. Dabei
lernt der Leser zu Beginn des Buches eine Reihe von Personen kennen, die immer
wieder auftauchen und deren Schicksale sich regelmäßig kreuzen und ganz
allmählich zu einem geschickt zusammengefügten Ganzen werden.
Fazit:
„Tod auf dem Kreuzbergl“ ist
mehr als nur ein Kriminalroman mit einem spannenden Fall. Er ist ein kritischer
Roman, der einen ungeschönten Einblick in gesellschaftliche Defizite gewährt.
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