"Vergiss nie, dass ich dich liebe" von Elizabeth George

Lügen haben kurze Beine. Ein Sprichwort, das eine ganz besondere Rolle in Elizabeth Georges Geschichte "Vergiss nie, dass ich dich liebe" spielt. Denn anstatt bei der Wahrheit zu bleiben, lügt ein Mann seine Ehefrau jahrelang an und nimmt dadurch billigend in Kauf, dass sie seine Unaufrichtigkeit mit dem Tod bezahlt. Eine dramatische Geschichte, von der es noch mehr in dem Erzählband der britischen Autorin gibt. Wobei diesmal nicht der adelige Inspektor Lynley und seine aufsässige Mitarbeiterin Barbara Havers im Mittelpunkt der Handlung stehen, sondern von Menschen, deren Schicksal eng mit dem Tod verbunden ist. So lernt der Leser nicht nur eine hinters Licht geführte Ehefrau kennen, sondern ist auch dabei, wenn ein Exkursionsteilnehmer vergiftet wird oder eine Wahrsagerin dem zu ihr kommenden Ehemann mit fatalen Folgen Hörner aufsetzt.

Fünf sehr unterschiedliche Geschichten enthält das Buch, das die dunkle Seite seiner Figuren offenbart und ihre Obsessionen und Schwächen schonungslos aufzudecken versteht. Dass es dabei immer ein Opfer gibt, ist von Beginn an klar. Schließlich ist Elizabeth George dafür bekannt, dass sie gern in die scheinbar heile Welt der gutbürgerlichen Gesellschaft eintaucht und deren Schmutz ans Tageslicht zerrt. Mit einem untrüglichen Gespür für das Böse geht sie dabei vor und vergisst nicht deren psychologische Spielarten auszuloten. Allerdings bleibt dabei die Spannung ein wenig auf der Strecke, während überraschende Lösungen an der Tagesordnung sind. Deshalb sollte sich der Leser dieses Buches eher auf unterhaltsame Geschichten mit verblüffenden Wendungen einstellen, als auf nervenaufreibende Kriminalstorys.

Fazit:
Gut erdachte und mit einem satirischen Unterton erzählte Kriminalgeschichten für zwischendurch, die mit einem abwechslungsreichen Verlauf gut zu unterhalten wissen.

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