Im Ebersberger Forst wird
ein freilaufender Wolf gesichtet, der die Bewohner des kleinen Dorfes
Grafenried in Angst und Schrecken versetzt. Und obwohl niemand weiß, ob das
unter Naturschutz stehende Tier überhaupt eine Gefahr darstellt, verlangen sie,
dass es getötet wird. Zur gleichen Zeit verschwindet die sechszehnjährige Leonie
spurlos, und als ihre Leiche kurz darauf mit verdächtigen Bissspuren am Hals
aufgefunden wird, nimmt eine wilde Hetzjagd ihren Lauf. Von nun an haben die
Försterin Julia Sommer und ihr Chef, der Waldbesitzer Tom, alle Hände voll zu
tun, um den Mörder des Mädchens zu finden und dem Wolf das Leben zu retten.
„Wolfstanz“ ist der zweite
Fall der Försterin Julia Sommer, die bereits schon einmal einem perfiden Mörder
das Handwerk legen konnte. Damals allerdings, um ihre eigene Haut zu retten, da
sie selbst als Hauptverdächtige in einer Mordermittlung galt. Diesmal nun geht
es um einen Wolf, der ausgerechnet dann im Ebersberger Forst auftaucht, als ein
Mädchenmörder dort sein Unwesen treibt. Ein verhängnisvoller Kriminalroman, der
wunderbar lebensnah in Erscheinung tritt und neben einem kniffligen Fall viele
wissenswerte Details über den Beruf der Försterin und, wie sollte es anders
sein, zu den Verhaltensweisen eines Wolfes vermittelt. Aber nicht nur die Realitätsnähe
und der mit Herzblut geführte Kampf um einen Wolf verstehen es, den Leser in
den Sog der Ereignisse zu ziehen. Auch die Einschübe aus dem früheren Leben von
Julias Oma Martha stellen sich als interessant und in ihrem Verlauf sehr spannend
heraus und vermitteln trotz ihrer knappen Schilderung ein gutes Bild der damaligen
Ereignisse und der Widrigkeiten, der die sympathische Frau ausgesetzt war.
Kurze Kapitel, ein flüssiger
Schreibstil und eine sich stetig steigernde Spannung sorgen dafür, dass das
Buch regelrecht verschlungen wird. Dabei sind es eher die sehr menschlichen
Reaktionen der verängstigten Dorfbevölkerung und der zunächst aussichtslose
Kampf der Försterin, die diesem Krimi eine spürbare Dynamik verleihen, die in
ihrem Verlauf unberechenbar ist. Deshalb hofft der Leser, dass die
beunruhigenden Geschehnisse ein gutes Ende nehmen, merkt aber schnell, dass er damit
auf dem Holzweg ist. Eine bedrohliche Stimmung, die Ursula Hahnenberg ganz
allmählich und mit einfachen Mitteln aufbaut und die ihre Wirkung bis zum
Schluss nicht verfehlt.
Fazit:
Fazit:
„Wolfstanz“ ist trotz seines
gemächlichen Einstiegs ein spannender Kriminalroman, der mit gut gezeichneten
Figuren und einem interessant erdachten Fall gut zu unterhalten weiß.
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